Ruhrtalranger – ein Projekt, das einschlägt : „Ein Aushängeschild für die Stadt“

Eine Idee, die zieht: Der Einsatz der Arnsberger „Ruhrtalranger” auf dem 34 Kilometer langen Ruhrtalradweg-Abschnitt zwischen Haus Füchten und Glösingen kommt hervorragend an. Und die Ranger sind bei jedem Wetter mit Eifer und stets neuen Verbesserungsvorschlägen dabei.

„Man muss einfach sagen”, erklärt Mitinitiatorin Erika Hahnwald, „dass die von der Neuen Arbeit Arnsberg gestellten Ranger ein sehr gutes Aushängeschild für die gesamte Stadt sind.” Die Nutzer des stark frequentierten Radweges seien von diesem Service begeistert, wie aus vielen Dankschreiben hervorgehe. „Wer ein Problem mit seinem Zweirad hat oder einfach nur eine Auskunft benötigt, der ist dankbar für diese stets freundlichen und hilfsbereiten Geister. Deshalb können wir nur hoffen, dass es dieses Angebot noch lange geben wird.”
Im Herbst 2007 sind die Ruhrtalranger – als Langzeitarbeitslose so genannte 1-Euro-Jobber – gestartet. Nun wollen sie in der beginnenden zweiten kompletten Radsaison alles dafür tun, dass diese Erfolgsgeschichte fortgeschrieben werden kann. Jüngstes Beispiel ihrer Kreativität, lobt Hahnwald als Vorsitzende der Neuen Arbeit, sei der Transportanhänger für die Ranger-Räder – entwickelt und realisiert von Rolf Riese.
„Weil wir häufig um Hilfe gebeten werden, ist unser Material wie zum Beispiel Flickzeug natürlich schnell verbraucht”, so Riese. Und weil die bislang verwendeten Satteltaschen nur eine begrenzte Aufnahmekapazität haben, hat er den Winter genutzt und in der Neheimer Metallwerkstatt der NAA zwei speziell auf die Bedürfnisse der Ranger zugeschnittene Fahrradanhänger konstruiert und gebaut. „Zwei weitere sollen noch folgen, damit alle vier Räder ausgerüstet sind”, sagt Rolf Riese. So habe man vor Ort alles am Mann. Und alles stets unter Verschluss.
Riese war übrigens selbst ein Jahr als Ranger an vorderster Front. Bei Regen und Schnee, bei Hitze und Kälte. „Dabei hat er ein derartiges Engagement an den Tag gelegt”, freut sich Erika Hahnwald, „dass er nun in der Neuen Arbeit eine Vollzeitstelle bekommen hat.” Ein Fahrradpedal als Sprungbrett aus der Arbeitslosigkeit.

Mitarbeiter gesucht

Aber nicht nur Rolf Riese ging bzw. geht in dieser Aufgabe auf. Alle der derzeit vier Ruhrtalranger sind von ihrer Aufgabe auf der 34 Kilometer langen Strecke begeistert. „Das macht einfach großen Spaß, egal wie das Wetter ist,” erklärt Holger Höing als Ranger der ersten Stunde.
Die Helfer auf zwei Rädern stehen aber nicht nur für Pannenhilfe bereit, sondern auch ortsunkundigen Touristen für Auskünfte zur Verfügung. Letzteres besonders im Ortsteil Alt-Arnsberg, wenn es darum geht, zum Beispiel eine Unterkunft für die Nacht zu finden. „Da kann es dann auch schon einmal passieren”, weiß Erika Hahnwald, „dass Ranger Touristen bis zur Unterkunft begleiten, wenn diese schwierig zu finden ist.”
Allerdings: Wurde das für den heimischen Tourismus nicht ganz unwichtige Projekt „Ruhrtalranger” bislang stets für ein ganzes Jahr finanziert, habe der Hochsauerlandkreis die Bezuschussung nun auf neun Monate reduziert. „Weil diese Aufgabe im Winter angeblich nicht erforderlich ist”, so Hahnwald. Die Fördermittel müssen für jedes Jahr stets neu beantragt werden.
Die Neue Arbeit sucht noch dringend vier weitere Langzeitarbeitslose für den 1-Euro-Job „Ruhrtalranger”. Voraussetzung: Die Bewerber müssen gerne Fahrrad fahren (täglich zwischen 50 und 60 Kilometer) und Engagement zeigen. Die Einsatzzeit beträgt 30 Wochenstunden, Fahrräder und Material werden gestellt.
Übrigens: Der „Öko-Trupp” der NAA bindet derzeit im Wald 2 000 Schanzen für das Arnsberger Osterfeuer, die bis heute Abend fertig sein müssen.

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